Die Gefangennahme des Primas von Polen am 12. Oktober 1953 in dem Kloster war der Höhepunkt des Kampfes der kommunistischen Regierung Polens mit der polnischen Kirche. Von insgesamt drei Jahren Gefangenschaft verbrachte Kardinal Wyszyński ein Jahr im Kloster in Stoczek. Aus diesem Grund bewachten das Kloster damals in Springborn mehrere
Polizisten und Stacheldraht krönte die Klostermauer, damit seine dortige Inhaftierung vor der Bevölkerung verheimlicht werden konnte. Betreut wurde Wyszynski von einem Priester und einer Nonne, die ihn im Auftrag der Regierung bespitzelte. Obwohl der Kardinal nicht wusste, dass er sich an einer Marienkultstätte befand, legte er am 8. Dezember 1953 ein Gelübde der persönlichen Hingabe an die Gottesmutter Maria ab. Vier Jahre nach seiner Freilassung kehrte er zu seinem ehemaligen Inhaftierungsort zurück und schenkte dem Kloster einen Rosenkranz aus Bernstein, der nun über dem Bild „Maria, der Mutter des Friedens“ hängt. Im Kloster befindet sich heute ein Gedächtniszimmer, in dem Erinnerungsstücke an den „Primas des Jahrtausends“ ausgestellt sind. Es ist ein Symbol für den schmerzhaften Weg der polnischen Kirche nach dem 2. Weltkrieg.